Ohne Freiheit der Meinung keine Freiheit der Kunst.
Studenten der Hochschule für bildende Künste (HfBK) in Dresden besetzten die Bibliothek der Hochschule, um gegen das staatsbürgerliche Engagement der Bibliotheksleiterin als Kandidatin auf einer Liste der AfD zu protestieren. Die aufgehängten Banner plakatierten die Scheinalternative HfBK oder AfD, beides ginge nicht. Begründet wird dies mit der Unterstellung des möglichen Missbrauchs von Daten und einer einseitigen Auswahl des Repertoires der Bibliothek. Man befürchtet einen weiteren, durch Pegida ohnehin schon eingetretenen, Imageschaden der Dresdner Hochschule.
Dazu meint die kulturpolitische Sprecherin der AfD im sächsischen Landtag Karin Wilke:
„Mir ist es ein Rätsel, wie das Renommee einer der wichtigsten Kunsthochschulen Deutschlands von einer Bibliothekarin beschädigt werden kann. Die demonstrierte Intoleranz gegenüber einem Servicebereich der Hochschule dramatisiert, wie wenig die Studenten von der Kunstfreiheit verstanden haben und wie wichtig für die angehende Avantgarde eine intensivere Nutzung der Bibliothek ist.
Dann würden sie verstehen, welch symbolischer Gehalt in dem persönlichen und privaten Engagement der Bibliothekarin für die Offenheit und das freiheitliche Klima der Dresdner Kunstszene steckt. Auf alle Fälle zeugt es von mehr Kunstverständnis als jede platte Agitprop-Installation der letzten Jahre im Umfeld der Hochschule.“